Antrag:
In der Klausur des Verkehrsausschusses und im Hearing zur Ausschreibung der Verkehrs- leistungen der S-Bahn Stuttgart soll die inhaltliche Ausgestaltung der Leistungen (Strecken-netz, Angebotsumfang, Strategie für eine Verbesserung der Pünktlichkeit und Qualität) sowie der zu erwartende Fahrzeugbedarf unter Beachtung der folgenden Punkte beraten werden:
- Eine bessere Qualität für unsere Fahrgäste. Die S-Bahn muss zuverlässiger werden! Durch entsprechende vertragliche Regelungen müssen Anreize für mehr Pünktlichkeit und mehr Sauberkeit in den S-Bahnen geschaffen werden. Die 1. Klasse wollen wir erhalten.
- Mehr S-Bahnen, auch nachts und am Wochenende. Als Verkehrsangebot soll durchgehend ein 15-Minuten-Takt realisiert werden. Perspektivisch streben wir einen 10-Minuten-Takt und zusätzliche Nachtverkehre an.
- Mehr Sicherheit für unsere Fahrgäste. Nach dem Vorbild des Rhein-Main- Verkehrsverbundes sollen ab 20 Uhr in allen Zügen S-Bahn-Begleiter mitfahren, die bei Problemen direkt ansprechbar sind.
- S-Bahn in den Landkreis Göppingen und weiterer Ausbau des Netzes. Der Ausschrei-bung sollen die Planungen zur Weiterführung der S-Bahn in den Landkreis Göppingen und den weiteren Ausbau des Streckennetzes zugrunde gelegt werden. Wir sind offen für weitere Planungen zum Ausbau des S-Bahn-Netzes. Ziel muss es insbesondere sein, alle Mittelzentren der Region an das S-Bahn-Netz anzuschließen.
- Die Ausschreibung soll offen für zukünftige technische Entwicklungen sein, insbesondere für einen automatisierten Fahrbetrieb (ATO ready).
- Das Ausschreibungsverfahren muss den Rahmen für einen möglichst breiten Wettbewerb schaffen, der finanzielle Spielräume für die dargestellten Verbesserungen eröffnet. Wir sind offen für das von der Verwaltung vorgeschlagene Verhandlungsverfahren. Jedoch darf der Wettbewerb nicht auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der S-Bahn Stuttgart ausgetragen werden.
Begründung:
Die S-Bahn ist mit über 100 Millionen Fahrgästen pro Jahr das Rückgrat des öffentlichen Verkehrs in der Region Stuttgart. Der aktuelle Verkehrsvertrag endet im Jahr 2032 und muss zeitnah neu ausgeschrieben werden. Damit bietet sich die Chance für eine Neuausrichtung und eine weitere Verbesserung des Angebots im Interesse der Fahrgäste und unter Beachtung der finanziellen Spielräume.
Tielesch, Steinbacher, Kreiser und Fraktion
