Die Region Stuttgart ist eine der bedeutendsten Wirtschaftsstandorte in Europa Die Region Stuttgart gehört im internationalen Standortvergleich zu den führenden Wirtschaftsmetropolen. Ein wesentlicher Standortvorteil besteht in der dualen Stärke von Weltunternehmen und innovativen Mittelständlern, die in dieser Form einzigartig ist. Die enge Verknüpfung dieser Unternehmen mit den hervorragenden Ausbildungsstätten und Forschungseinrichtungen der Region bildet ein herausragendes Netzwerk. Die Region Stuttgart ist geprägt von einer hohen wirtschaftlichen Dynamik, die allerdings weiterhin durch eine intensive Wirtschaftsförderung unterstützt werden muss. Dabei sieht die CDU-Fraktion folgende Handlungsfelder:

Bekenntnis zur Internationalität der Region Stuttgart
Die demografische Entwicklung zeigt, dass sich in der Region der bereits herrschende Mangel an qualifizierten Arbeitskräften deutlich verschärfen wird. Die Bevölkerung wird in einem nie da gewesenen Maße altern. Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt sind bereits heute spürbar. Der drohenden Auszehrung des Angebotes an qualifizierten Arbeitskräften ist entgegenzusteuern. Die Region Stuttgart muss sich deshalb noch stärker als Standort mit „internationaler Qualität“ präsentieren. Dazu zählt der Ausbau des Angebotes für internationale Gäste und Arbeitskräfte. Internationalität bewirkt eine hohe Anziehungskraft für Arbeitskräfte aus anderen Regionen. Sie bedeutet für uns Weltoffeneinheit und internationales Renommee.

Die Region Stuttgart stellt sich gegen einen weiteren „Brain Drain“ in den Hochtechnologien und Wissenschaften. Im „Kampf um die besten Köpfe“ Europas und der Welt muss der Standort Region Stuttgart neben seiner internationalen Qualität die Anwerbung hochqualifizierter Kräfte in einer konzertierten Aktion zwischen Politik, den Universitäten, Technologieeinrichtungen, Forschungsinstituten und der Wirtschaft in den Vordergrund stellen. Zur Steigerung der Attraktivität sind insbesondere die weichen Standortfaktoren zu verbessern. Darunter verstehen wir ein vielfältiges kulturelles Angebot, optimale Kinderbetreuung, internationale Schulen und den Ausbau der öffentlichen Services auch für internationale Gäste.

Neue Messe
Mit der neuen Messe wird nicht nur der Wirtschaft des Landes ein größeres und zeitgemäßeres Schaufenster geschaffen, sie wird auch für die Wissenschaft in der Region Bedeutung erhalten. Im Zuge des Wandels von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft werden Messen und Kongresse die Umschlagplätze sowohl der Wirtschaft als auch der Wissensgesellschaft. Know-how als der Rohstoff der Region Stuttgart wird auf dieser Plattform zunehmend transferiert, was nicht zuletzt der Profilierung der Wissenschaft als Standortfaktor dienen kann. Mit Blick auf diese Potenziale muss sich die Region Stuttgart auch als Förderer des Wissenstransfers auf Messen und Kongressen begreifen. Die geplante Messelounge des VRS steht allen Kommunen in der Region offen. Sie wird im Hinblick auf die Ansprache von Ausstellern, Besuchern und Begleitprogrammen konzipiert und soll zu einem herausragenden Kommunikationspunkt werden.

Standort Marketing und Standortvermittlung
Die dynamische Region Stuttgart soll sich in der Außendarstellung so präsentieren, dass sie weltweit als Wirtschaftsregion mit hoher Innovationskraft wahrgenommen wird. Dies ist notwendig, um Investoren, Fachkräfte und Unternehmen anzuziehen. Die CDU-Fraktion in der Region will deshalb das Standortmarketing durch zielgruppenspezifischere Aktionen weiter optimieren. Die Region Stuttgart soll den beschrittenen Weg weiter ausbauen, hiesige Unternehmen als Werbepartner im Rahmen des Exzellenz-Labels zu gewinnen.

Die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart hat die Chance, prosperierende Wirtschaftsräume wie Indien und andere asiatische Länder, sowie die Räume der Ost-Erweiterung der Europäischen Union (z.B. Bulgarien) zu Kooperationen zu nutzen. Über mögliche Verbindungspartner oder direkte Außenstellen in Ländern mit hoher wirtschaftlicher Dynamik (z.B. Slowakei, Tschechien, Baltische Staaten etc.) besteht die Chance, einen besseren Zugang zu diesen wachsenden Wirtschaftsräumen zu erhalten. In diesen Ländern muss verstärkt für die Region Stuttgart und den Technologiestandort geworben werden. Gerade für Unternehmen aus Schwellenländern besteht großes Interesse an Standorten mit einem starken Technologietransfer.

Der Bestandspflege der in der Region Stuttgart ansässigen Unternehmen kommt eine wichtige Bedeutung zu. Daneben sollen durch eine intensive Kontaktsuche und –pflege zur Unternehmen und Investoren außerhalb der Region neue Ansiedlungen in die Region geholt werden. Dafür sind regelmäßige Investoren- und Standortkonferenzen zur Darstellung der Region und Erläuterung des deutschen Wirtschafts- und Steuerrechts notwendig. Dabei soll die WRS prüfen, ob Partner in anderen Regionen und Staaten gefunden werden können, die auf Erfolgsbasis Unternehmen ansprechen und Akquise betreiben.

Zukunftstechnologien und Cluster
Um die hohe Innovationskraft der Region Stuttgart auszubauen, müssen Zukunftstechnologien gezielt gefördert und in Netzwerken zusammengeführt werden. Wichtige Zukunftstechnologien sind hierbei die Biotechnologie, die Luft- und Raumfahrt, die Nanotechnologie (z.B. in den Bereichen Werkstoffe und Materialien) und die Frage der künftigen Energieeffizienz, etwa im Bezug auf Antriebssysteme oder der Energieerzeugung, wie zum Beispiel die Brennstoffzelle. Entscheidend ist auch ein besserer Know-how Transfers in den Mittelstand. Gerade die mittelständische Wirtschaft kann vom Wissen und Technologietransfer stärker profitieren als große „Player“, die häufig über eigene FuE-Abteilungen verfügen. Der eingeschlagene Weg der Region, gezielte Cluster zu bilden, ist weiter zu unterstützen. Dabei sind der Ausbau und die Förderung der regionalen Innovations- und Kompetenzzentren unentbehrlich. Eine Vernetzung der Kompetenzzentren ist von Vorteil. Überlegenswert wäre eine gemeinsame Vermarktung der Kompetenzzentren mit dem Ziel des höheren Bekanntheitsgrades in und außerhalb der Region.

Verbesserung der Finanzsituation bei Technologieunternehmen
Neben dem bereits existierenden Business Angel Netzwerk ist der Kreis der Finanzierungsmöglichkeiten bei der Neugründung von Unternehmen auszuweiten. Vor allem in und nach der Gründungsphase ist der Finanzbedarf eines jungen Technologieunternehmens besonders hoch, da in der Forschungs- und Entwicklungszeit noch kaum Umsätze anfallen. Etablierte Risikokapitalgesellschaften scheuen aufgrund des sehr hohen Risikos häufig eine Erstrundenfinanzierung. Die Region schneidet im nationalen Vergleich bei Existenzgründungen nicht optimal ab. Hier kann eine durch die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart initiierte und koordinierte Eigenkapitalförderung unter Einbindung etablierter Partner wie der BW-Bank/LBBW, der L-Bank oder anderer Kreditinstitute zu einer Beschleunigung von Neu- und Ausgründungsvorhaben führen. Die Wirtschaftsförderung Region Stuttgart hat daher konzeptionelle Überlegungen zur Gestaltung einer Eigenkapitalförderung in der Gründungsphase anzustellen, denn die Bereitstellung von Risikokapital ist zum Erfolg notwendig. Auf diesem Sektor besteht dringender Nachholbedarf.

Regionale Entwicklungsperspektiven für die Wirtschaft
Im Rahmen der Siedlungsentwicklung kommt der Sicherung von Freiflächen und der grünen Infrastruktur eine wichtige Rolle zu. Kernaufgabe des Verbandes ist die Sicherung dieser Freiflächen, aber auch die Förderung der Wirtschaft zur Zukunftssicherung der Region. Beide Ziele sind zwei Seiten derselben Medaille, welche in einem Widerspruch stehen können. Die CDU-Fraktion bekennt sich ausdrücklich zur Entwicklungsmöglichkeit der regionalen Wirtschaft. Dabei legen wir Wert auf flexible Ansiedlungs- und Erweiterungsmöglichkeiten in der regionalen Siedlungspolitik. Dies muss nach unserer Ansicht auch im neuen Regionalplan erkennbar sein.