30.06.2016 | Das Selbstverständnis von Menschengenerationen spiegelt sich in der Architektur wider. Die Kompetenz, Fragestellungen des Zusammenlebens aufzugreifen und vorhandene Probleme nachhaltig zu lösen, ist untrennbar mit der Stadt- und Regionalplanung verbunden. Deswegen ist unsere Initiative für eine IBA in der Region Stuttgart knapp einhundert Jahre nach der Internationalen Bauausstellung in der Weißenhof-Siedlung nicht eine historisierende Erinnerung – sondern eine in die Zukunft gerichtete Verpflichtung.

Wir benötigen Antworten auf viele Fragen: Wie können die heutigen und die kommenden Generationen gut in unserer Region leben? Wie kann es uns gelingen dass Leben, Wohnen und Arbeiten intelligent und ressourcenschonend verknüpft wird? Welche Wohnformen benötigt eine sich schnell verändernde Gesellschaft in Bezug auf den Demographischer Wandel, den Erhalt unseres wirtschaftlichen Wohlstandes und die rasanten Veränderungen durch Migration? Wie vernetzen wir klug verschiedene Verkehrsträger, schützen gleichzeitig das Klima und sorgen für einen sparsamen Umgang mit Energiequellen?

Unser ehemaliger Fraktionskollege und Stuttgarter Alt-OB Wolfgang Schuster hat bereits in den 1990er Jahren eine IBA für Stuttgart und die Region vorangetrieben. Deswegen erfreut es uns, dass sich sein Amtsnachfolger endlich in dessen Fußstapfen begibt und Stuttgart zum Motor für die IBA machen will. Die Städte und Gemeinden in unserer Region profitieren gleichermaßen von einer IBA: sie wird zum Nukleus für Innovationen in der sich schnell wandelnden Landeshauptstadt, aber gerade auch für dezentralere Bereiche. Und schließlich gilt es der Welt zu zeigen, dass der international ausgezeichnete Ruf der Region Stuttgart als Heimat bedeutender Konstrukteure, Architekten und Planer seinen Widerhall auch bei uns finden wird.