Antrag:
Die Verbandsgeschäftsstelle wird beauftragt, ein Konzept zur Attraktivitätssteigerung und zum Ausbau des P+R-Angebots in der Region zu erarbeiten.
Folgende Elemente sollen dabei Berücksichtigung finden:
- Kapazitätsüberprüfung und Ausbau
- Kostenfreie Nutzung bis auf zwingende Ausnahmen (zentrale innerstädtische Lage mit Missbrauchsgefahr)
- solidarische Finanzierung
Begründung:
Durchgängige Mobilitätsketten sind eine wesentliche Voraussetzung für einen attraktiven ÖPNV. Daher kommt der Verknüpfung der verschiedenen Verkehrsträger gerade mit der S-Bahn als Rückgrat des ÖPNV in der Region entscheidende Bedeutung zu.
Leider sind heute viele nicht direkt an den S-Bahnachsen gelegene Orte nur unzureichend an die nächste S-Bahnstation angebunden. Gerade in der Hauptverkehrszeit mit ihrem 15-Minutentakt wird oft nur jede zweite S-Bahn an- bzw. abgedient.
Außer den damit geringeren Angeboten für diese Fahrgäste ergeben sich so auch weitere unerwünschte Effekte, z. B. ungleichmäßigere Auslastung der S-Bahnzüge verbunden mit einem Komfortverlust.
Neben dem Thema der geringeren oder fehlenden Kapazität der P+R-Anlagen wirkt dabei aber auch die Hemmschwelle „Parkgebühr“ vor allem im Gelegenheitsverkehr abschreckend. Diese von zahlreichen Kommunen offensichtlich aus Kostengründen eingeführten Gebühren führen aber auch zu Ausweichbewegungen der Nutzer auf bis dato kostenfreie Anlagen und damit zu unnötigem Mehrverkehr bis hin zum Verzicht auf P+R und ÖPNV.
Die solidarische Finanzierung der P+R–Anlagen – sowohl was die Errichtung als auch den Betrieb betrifft – durch den Verband Region Stuttgart und damit die Verkehrsumlage hätte zur Folge, dass sich auch die Landeshauptstadt Stuttgart an der Attraktivitätssteigerung des ÖPNV durch eine Verbesserung des P+R-Angebots beteiligen würde. Gleichzeitig wären letztendlich auch via Kreisumlage der einzelnen Landkreise „Hinterliegerkommunen“ der S-Bahn, deren Bürger häufig dieses Angebot nutzen, in die Finanzierung eingebunden.
gez. Dr. Pfeiffer MdB, Ganske, Noe und Fraktion