Antrag:

Die Verbandsgeschäftsstelle wird beauftragt, unter der unten genannten Zielsetzung eine Internationale Bauausstellung in Stuttgart und der Region für das Jahr 2027 zu initiieren und Gespräche vordringlich mit der Landeshauptstadt Stuttgart und ggf. mit weiteren potenziellen Beteiligten zu führen.

1. Der Verband Region Stuttgart unterstützt die Überlegungen in Stuttgart und der Region, die große Chance zu nutzen und mit dem im Zuge von Stuttgart 21 frei werdenden Gelände C 1 (Rosensteinviertel) als Kerngebiet eine Internationale Bauausstellung zu initiieren. Die Ausstellung soll eine regionale Ausrichtung haben, indem sie modellhaft die Themen „flächensparende Siedlungsentwicklung“, „umweltverträgliche Raumplanung“ und„Mobilität im städtischen Großraum“ präsentiert. Der Verband regt in diesem Zusammenhang an, diese Bauausstellung für das Jahr 2027, also 100 Jahre nach der Internationalen Bauausstellung auf dem Weißenhof, vorzusehen.

2. Die räumliche Ausdehnung der Ausstellung sollte drei Stufen umfassen: Neben dem Kerngebiet soll das Thema Vernetzung einerseits im lokalen Umfeld (Verbindung zu den bestehenden, historisch gewachsenen Stadtbezirken Stuttgart-Nord, Stuttgart-Ost und Stuttgart-Mitte) und andererseits im regionalen Umfeld (Vernetzung einer europäischen Metropole mit der umliegenden Region in Bezug auf Raumplanung und Mobilität) angesprochen werden.

3. Mit den konzeptionellen Vorarbeiten soll unmittelbar begonnen werden, die bauliche Umsetzung dann nach 2021, nachdem das Gelände frei ist, bis zum Jahr 2026 erfolgen.

4. Es wird angeregt, dass die Landeshauptstadt Stuttgart mit dem Kerngebiet Rosensteinviertel und dem erweiterten Gebiet „umliegende Stadtbezirke“ die Federführung der Internationalen Bauausstellung übernimmt. Der Verband Region Stuttgart beteiligt sich konzeptionell und, sofern der Vorschlag einer regionalen Ausrichtung verwirklicht wird, auch finanziell.

Begründung:

Das Projekt Stuttgart 21 bietet für die Landeshauptstadt die einmalige Chance, ein großes Gelände in der Mitte der Stadt und der Region – zwischen historisch gewachsenen Quartieren und Parkanlagen und direkt an den zentralen Verkehrsknotenpunkten gelegen – neu zu gestalten. Diese einmalige Chance gilt es zu nutzen, um ein Stadtquartier zu schaffen, das beispielhaft die Anpassungsfähigkeit der Städte und Ballungsräume an die Herausforderungen des 21. und 22. Jahrhunderts demonstriert und im internationalen Maßstab Impulse für moderne Städte, Stadträume und urbane Mobilität gibt.

Die Internationale Bauausstellung Stuttgart 2027 bildet einen Dreiklang:

a) Das Rosensteinquartier als Kerngebiet der Internationalen Bauausstellung bietet sich als großes Atelier für moderne Wohn- und Lebensformen, Mobilität und Kommunikation in der Stadt von morgen an.

b) Das gesamte frei werdende Gelände hinter dem heutigen Hauptbahnhof in Verbindung mit den angrenzenden Stadtbezirken Stuttgart-Mitte, Stuttgart-Nord und Stuttgart-Ost soll beispielhaft die Themen „Verbindung von alten und neuen Stadtquartieren“ und „Eine Stadt für alle – soziale Durchmischung der Quartiere“ präsentieren.

c) Ausgedehnt auf die Region sollen modellhaft die im Antrag skizzierten Themen aufgegriffen werden.

Der Dreiklang aus „Kerngebiet Rosensteinviertel“ „alte und neue Innenstadtviertel bzw. Innenstadtbezirke“ und „Region“ bietet – verbunden mit der inhaltlichen Themenstellung – eine einmalige, konzeptionell ungewöhnliche und innovative
Grundlage, exakt 100 Jahre nach der berühmten Weißenhofsiedlung eine IBA mit großer Strahlkraft zu schaffen.

gez. Dr. Pfeiffer MdB, Lenz, Wetterich und Fraktion